Kangaroo Island auf eigene Faust: Zwischen Traumstrand und rotem Sand

Kangaroo Island Sehenswürdigkeiten

Ein Highlight meiner Australien Reise war das schöne Kangaroo Island. Wie du die Insel am besten mit dem eigenen Auto erkundest, welche Sehenswürdigkeiten dich dort erwarten und welche Strände mir besonders gut gefallen haben, verrate ich dir hier.

A

uf meiner Wunschliste für meinen Australien Urlaub stand neben Sydney und der Jervis Bay außerdem ein paar Tage Kangaroo Island an der Südküste.

Also entschlossen die Freundin, die ich in Australien besucht habe, und ich, einen Abstecher nach Adelaide und von dort aus einen Ausflug auf die Känguru Insel zu machen.

Ausflugsziel von Adelaide gesucht? Wie wäre es mit dem „German village“ Hahndorf? Wie es mir dort gefallen hat erfährst du hier: Lohnt sich ein Ausflug nach Hahndorf?

Kangaroo Island liegt ca. 100 km südlich von Adelaide und umfasst 4.405 Quadratkilometer. Die Insel ist nur per Flug oder Fähre erreichbar. Von Adelaide brauchst du bei normaler Verkehrslage ca. 1 ½ Stunden mit dem Auto bis zum Fähranleger in Cape Jervis.

Wir haben uns für die Fährüberfahrt entschieden, weil wir so Kangaroo Island mit eigenem Auto erkunden konnten. Für zwei Personen und einen kleinen PKW haben wir für Hin- und Rückfahrt 380 australische Dollar gezahlt.

Noch ein Hinweis: Wenn du Kangaroo Island auf eigene Faust besuchst und dafür einen Mietwagen nimmst, solltest du unbedingt ganz genau in die Mietbedingungen schauen. Bei den meisten Fahrzeugen ist nämlich das Fahren auf unbefestigten Straßen nicht erlaubt.

Kangaroo Island mit eigenem Auto

Auf Kangaroo Island gibt es überwiegend unbefestigte „dirt roads“. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erreichst du über geteerte Straßen.

Die wichtigsten Kangaroo Island Sehenswürdigkeiten sind mit geteerten Straßen verbunden, aber ansonsten besteht die Insel hauptsächlich aus unbefestigten Straßen – die du dann theoretisch nicht befahren darfst.

Am Ende des Artikels habe ich noch einmal aufgelistet, welche Sehenswürdigkeiten über befestigte und welche nur über unbefestigte Straßen erreichbar sind.

Mit dem eigenen Auto von Traumstrand zu Traumstrand

Eigentlich war fast alles auf dieser süßen Insel super schön. Was mich aber wirklich beeindruckt hat, waren die absolut fantastischen Strände. Hier kann wirklich jeder seinen Traumstrand finden.

Zum Beispiel Stokes Bay, den Strand, den wir an unserem ersten Nachmittag auf Kangaroo Island erkundet haben und der die Messlatte für die kommenden Strandbesuche verdammt hoch gehängt hat.

Stokes Bay erreichst du über eine befestigte Straße – entsprechend wirst du den Strand an sonnigen Tagen nicht für dich alleine haben. Aber das macht nichts.

Vom Parkplatz aus folgst du den Schildern Richtung Beach und musst dabei anfangs ein wenig über die Felsen klettern. Danach führt ein kleiner Weg durch die Felsen und am anderen Ende erreichst du einen der schönsten Strände, die ich gesehen habe.

Das Wasser ist hier relativ flach bzw. die Wellen seicht, was Stokes Bay auch zu einem guten Strand zum Baden macht.

Australien Stokes Bay

Die Stokes Bay ist ideal für einen Strandtag und zum Baden – und auch noch per geteerter Straße erreichbar.

Im Gegensatz dazu wirst du an der Hanson Bay vermutlich nicht viele Touristen treffen. Denn um an diesen wilden Strand zu gelangen, musst du etwa 5 km Schotterstraße hinter dich bringen. Mit dem eigenen Auto ist das (wenn du langsam und vorsichtig fährst) eigentlich kein Problem. Mit einem Mietwagen ist es wahrscheinlich nicht erlaubt.

An der Hanson Bay sind die Wellen etwas höher, insgesamt hat der Strand ein raues Flair. Auch hier kannst du natürlich ins Wasser gehen – aber eher nur soweit wie du stehen kannst. Denn: unbedingt auf die Wellen und auf eventuelle Strömung aufpassen!

Kangaroo Island Hanson Bay

An der Hanson Bay sind die Wellen schon merkbar ruppiger.

Als dritten Strand haben wir Vivonne Bay einen Besuch abgestattet. Die Bucht wirkt genau wie Hanson Bay eher rau. Hier sind die Wellen deutlich ruppig und Vivonne Bay versprüht eher nicht das Flair einer schnuckeligen Badebucht.

Dafür eignet sich die lange Bucht hervorragend für einen entspannten Strandspaziergang, bei dem man einfach ein wenig die Füße ins Wasser taucht. Denn ich weiß nicht wie es dir geht, aber wenn mir am Strand so langsam aber beständig die Wellen über die Füße rollen, dann breitet sich Entspannung pur aus. Oder?

Um zur Vivonne Bay zu gelangen wartet ebenfalls ein kurzes Stück Schotterpiste auf dich.

Kangaroo Island Vivonne Bay

Die Vivonne Bay hat definitiv ebenfalls ihre Reize. Sie lädt zum Beispiel zu einem ausgiebigen Spaziergang ein.

Egal für welchen Strand du dich entscheidest, ich war von allen drei Buchten ziemlich begeistert. Wenn du Kangaroo Island auf eigene Faust besuchst, kann ich dir auf jeden Fall empfehlen mindestens zwei dieser Traumstrände zu besuchen. (Außer du bist Strandmuffel, dann vielleicht nur einen.)

Kangaroo Island Sehenswürdigkeiten – Admirals Arch und Remarkable Rocks

Als eigentliche Highlights der Insel gelten überwiegend die Sehenswürdigkeiten, die im Flinders Chase Nationalpark liegen. Dies sind vor allem die Felsformationen Admirals Arch und Remarkable Rocks.

Um zu beiden zu gelangen musst du an der Einfahrt zum Nationalpark ein Tagesticket lösen (ca. 11 AUD pro Person, Stand: April 2018). Danach kannst du mit dem eigenen Auto weiterfahren. Bis zum Admirals Arch sind es noch ca. 15 km.

Den eigentlichen Steinbogen siehst du erst, wenn du (vom Parkplatz kommend) die Treppe hinab steigst. Bereits auf diesem Weg wirst du feststellen, dass hinter dem Ozean an dieser Stelle ganz schön Wumms steckt. Immer wieder krachen die Wellen imposant auf die Küste und lassen meterhoch Gischt spritzen. Allein das ist bereits sehenswert.

Als wir am Admirals Arch waren hatten wir übrigens noch eine kleine Sehenswürdigkeit: Anfang April waren unzählige Neuseelandrobben mit ihren Jungtieren auf den Felsen! Es war schon lustig zu sehen, wie die kleinen Robben miteinander gespielt haben und die Erwachsenen ab und zu zur Abkühlung ins Wasser gesprungen sind.

Neuseeland Robben Kangaroo Island

Knuffige New Zealand Seals am Admirals Arch.

Allerdings haben die unzähligen Neuseelandrobben auch dafür gesorgt, dass es am Admirals Arch ein wenig streng gerochen hat.

Der Arch selbst ist übrigens ein Felsbogen mit sehr vielen Stalagtiten.

Admirals Arch

Zu den bekanntesten Kangaroo Island Sehenswürdigkeiten zählen außerdem die Remarkable Rocks. Und man kann wirklich sagen, dass sie remarkable sind.

Nicht nur, dass dort in Küstennähe einfach mal riesige Felsbrocken auf einem ebenso merkwürdigen Felsplateau liegen, nein, diese sind auch noch ziemlich bizarr geformt und stechen durch ihre außergewöhnlich rote Farbe hervor.

Für mich hat vor allem dieses Farbenspiel des absurd blauen Ozeans, der grünen Sträucher und der roten Felsen den Reiz der Remarkable Rocks ausgemacht.

Kangaroo Island Remarkable Rocks

Die Remarkable Rocks gehören völlig zu Recht zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Kangaroo Island.

Wie alle anderen Touristen auch sind wir einfach ein wenig auf den Steinen herumgekraxelt und haben versucht Fotos zu schießen, auf denen nicht noch 20 andere Leute sind.

Denn wenn wir mal ehrlich sind ist das ja an beliebten Sehenswürdigkeiten die eigentliche Herausforderung: das Foto, das den Anschein erweckt, als wäre man völlig alleine dort gewesen.

Ich kann dich übrigens beruhigen. Du machst nichts falsch. Ich bin auch nie alleine an solchen Orten. Ich hab nur mittlerweile ein recht gutes Händchen für möglichst menschenlose Fotoperspektiven.

Remarkable Rocks Flinders Chase

Hinter jeder Ecke lauert bereits ein Tourist, der dir dein Foto versauen kann. Also schnell den Auslöser drücken!

Wandern im Flinders Chase Nationalpark

Schon weitaus weniger Menschen trifft man auf den Wanderwegen des Nationalparks (denn Wandern ist bei den australischen Temperaturen auch anstrengend).

Da wir nicht nur die ganze Zeit im Auto sitzen wollten haben wir in Flinders Chase noch den kurzen Rundweg Platypus Waterholes Walkway gemacht. Der Weg ist ca. 4,5 km lang und verbindet verschiedene Wasserstellen.

Wenn du ganz viel Glück hast – und nicht wie wir von einem störenden Bogan verfolgt wirst – dann kannst du eventuell einen Blick auf einen Platypus, also ein Schnabeltier, erhaschen.

Aber selbst wenn du kein Schnabeltier siehst ist der Rundweg eine nette Möglichkeit, die Beine mal wieder auszuschütteln und nicht nur von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu fahren.

Bogan ist übrigens die australische Bezeichnung für… ja wie drücke ich es jetzt politisch korrekt aus? Hm… Menschen aus bildungsferneren Schichten, die oftmals auch relativ laut sind?

Wie ich übrigens gelernt habe können Bogans auch durchaus ziemlich reich sein, da Farmer oder Großgrundbesitzer in Australien offensichtlich ein lukratives Berufsfeld ist. Egal…

Weitere Vorschläge für kurze Wanderrouten findest du auch auf der Website der australischen Nationalparks: hier 

Flinders Chase Leguan

Auf dem Weg zu den Remarkable Rocks trafen wir noch dieses kleine Kerlchen – einen Leguan (?)

Im Flinders Chase gibt es darüber hinaus den mehrtägigen Wanderweg Kangaroo Island Wilderness Trail. Hierfür solltest du eine gute Kondition mitbringen und auch etwas Ausrüstung sowie Wandererfahrung. Im australischen Hochsommer stelle ich es mir außerdem grauenhaft vor, irgendwo wandern zu gehen. Selbst als wir im April auf Kangaroo Island waren hatte es durchschnittlich 25 Grad, die sich wie 30 Grad angefühlt haben.

Mit der richtigen Ausrüstung, ausreichend Wasser und den richtigen Temperaturen glaube ich allerdings, dass der Kangaroo Island Wilderness Trail einfach wahnsinnig schöne Landschaft zu bieten hat. Und überlaufen wird es vermutlich auch nicht sein. (Wir haben die Erfahrung gemacht dass die meisten Touristen auf Kangaroo Island eigentlich nur dort sind, wo man mit dem Auto hinkommt.)

Kangaroo Island Sehenswürdigkeiten

Diese schöne Küstenaussicht gab es auf dem Weg zum Admirals Arch. Ich könnte mir vorstellen, dass es auf dem Kangaroo Island Wilderness Trail noch mehr davon gibt…

Also mehr „off the beaten track“ als auf diesem Wanderweg bist du auf Kangaroo Island vermutlich selten. Denn der Weg ist nur über den Nationalpark erreichbar und es liegen keine Dörfer entlang der Strecke. Du bist also wirklich ab vom Schuss.

Der Wilderness Trail ist insgesamt 61 km lang und auf eine fünftägige Tour ausgelegt. Auf dem Weg kannst du Hütten ansteuern. Eine Reservierung bei der Nationalpark Verwaltung ist vorgeschrieben. Hier findest du weitere Informationen.

Wie viele Tage solltest du für die Känguruinsel einplanen?

Die Antwort hängt natürlich sehr davon ab, was du dort machen möchtest.

Wenn du nur einen groben Eindruck von der Insel bekommen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entdecken möchtest, dann sind zwei Tage ausreichend. Etwas entspannter wird es wenn du dir zwei Übernachtungen gönnst.

Wenn du auch die kleineren Orte am Wegesrand entdecken und am Strand chillen möchtest, dann würde ich dir vier bis fünf Tage empfehlen.

Welche Kangaroo Island Sehenswürdigkeiten kannst du mit dem Auto bzw. über befestigte Straßen erreichen?

Stokes Bay

Strand an der Nordküste

Befestigte Straßen

Hanson Bay

Strand an der Südküste

Unbefestigte Straßen

Vivonne Bay

Strand an der Südküste

Unbefestigte Straßen

Emu Bay

Strand an der Nordküste

Befestigte Straßen

Snelling Beach

Strand an der Südküste

Unbefestigte Straßen

Seal Bay Conservation Park

Bucht an der Südküste mit der Möglichkeit, Robben und/oder Seelöwen zu sehen

Befestigte Straßen

Kingscote

Hauptortschaft mit Supermarkt, Tankstelle etc.

Befestigte Straßen

Flinders Chase

Nationalpark mit Wandermöglichkeit

Befestigte Straßen

Admirals Arch

Sehenswürdigkeit/ Felsformation

Befestigte Straßen

Remarkable Rocks

Sehenswürdigkeit/ Felsformation

Befestigte Straßen

Cape Borda Lighthouse

Leuchtturm und Bucht an der Westküste

Unbefestigte Straßen

The Oyster Farmshop

Gute Adresse für frische Austern

Befestigte Straßen

Cape Willowby Lighthouse

Leuchtturm und Bucht an der Südostküste

Unbefestigte Straßen

Fazit – Lohnt sich Kangaroo Island auf eigene Faust?

Vor allem durch die Fährüberfahrt und durch den Umstand, dass die Übernachtungspreise auf der Insel recht hoch sind, ist Kangaroo Island nicht gerade ein günstiger Abstecher in Australien.

Aber was ist schon günstig in Australien, oder?

Außerdem war ich von der Landschaft schon sehr beeindruckt und gerade wenn du dir das Abenteuer Outback sparst, kannst du auf Kangaroo Island ein wenig Wildnis Luft schnuppern.

⇒ Du hast etwas länger Zeit in Down Under? Dann schau dir meine Australien Ostküste Tipps an! ⇐

Gefällt dir? Dann kannst du den Beitrag hier teilen:

4 Kommentare

  1. Leider plane ich gerade keine Reise nach Australien (schade :() – sonst könnte ich mit den Tipps mehr arbeiten.
    Aber auch einfach so die Bilder zu genießen macht bei dem Beitrag Spaß 😉

    LG Manuela

    • Liebe Manuela,
      ja, die Fotos machen wirklich Lust auf Kangaroo Island. Ich selbst hab gleich mal ein wenig in Erinnerungen geschwelgt, auch wenn es erst ein paar Wochen her ist, dass ich dort war.
      Viele Grüße
      Imke

  2. Liebe Imke,

    ein wunderschöner Artikel über eine wunderschöne Insel! 😀

    Ich war vor ein paar Jahren dort, habe die Insel allerdings nicht auf eigene Faust sondern mit einer Tour besucht. Ich war im australischen Winter (August) dort und habe sehr viel gefroren. Dafür gab es zum Glück wenige Touristen.

    Am meisten war ich neben den schönen Felsformationen im Flinders Chase National Park von der Tierwelt begeistert. Neben den Neuseeländischen Seebären auch die Australischen Seelöwen im Seal Bay Conservatin Park und die Tammar-Wallabys. Auf Kangaroo Island hatte ich auch Glück einen Ameisenigel zu sehen.

    Eine traumhafte Insel. Dein Artikel lässt mich an die Zeit, den Ort zurückdenken.

    Viele Grüße, Tanja

    • Hallo Tanja,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar! Es freut mich, wenn mein Artikel dich wieder in Erinnerungen schwelgen lässt. Das hab ich ganz oft auch selbst, wenn ich ältere Beiträge noch einmal angucken… Das find ich dann immer schön. Die Tierwelt auf Kangaroo Island fand ich auch super. Wir haben zwar nicht so wahnsinnig viele exotische Tiere gesehen, aber es ist schon süß die Kängurus und Koalas in freier Natur zu sehen.

      Liebe Grüße
      Imke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert