Einbeck Sehenswürdigkeiten: Die schönsten Orte in der Fachwerkstadt

Einbeck Sehenswürdigkeiten

(Werbung*) „Wahnsinn“, denke ich und drehe mich einmal im Kreis. Das ist hier wie ein Kinderparadies für Fachwerkliebhaber. Nur besser, denn hier gibt es auch noch Bier.

Ü

ber Einbeck bin ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und auf Instagram schon öfter gestolpert. Deshalb stand das Städtchen im südlichen Niedersachsen schon länger auf meiner Reisewunschliste. Anfang Juli war es dann soweit und ich habe die Fachwerkstadt selbst besucht.

Um das Fazit kurz vorweg zu nehmen: Einbeck hat mich nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil! Wenn du kleine, entspannte Städte mit hübscher Altstadt magst, ist Einbeck auch für dich ein heißer Tipp.

Welche Einbeck Sehenswürdigkeiten mir besonders gut gefallen haben und was für Tipps ich dir sonst noch für Einbeck verraten kann, erfährst du in diesem Artikel.

Erste Orientierung: Einbeck Sehenswürdigkeiten Karte

Damit du dir einen Überblick verschaffen kannst, was wo zu finden ist, habe ich die Sehenswürdigkeiten aus dem Artikel in einer Karte markiert. In der Einbecker Altstadt kannst du eigentlich fast alles fußläufig erreichen.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Einbeck Sehenswürdigkeiten am Marktplatz

Einer meiner Lieblingsplätze in der Stadt ist zwar kein Geheimtipp, aber vor allem morgens und abends einfach schön: der Marktplatz. Hier befinden sich gleich mehrere Einbeck Sehenswürdigkeiten.

Das alte Rathaus

Rathaus von Einbeck

Das Einbecker Rathaus mit den drei Turmspitzen.

Der Bau mit den drei Türmen gehört auf jeden Fall zu den markanten Gebäuden am Marktplatz. Das alte Rathaus stammt – wie sehr viele Fachwerkbauten in Einbeck – aus den Jahren nach 1540. Bei einem großen Stadtbrand 1540 wurde das damalige Rathaus stark beschädigt, unter anderem auch deshalb, weil zu der Zeit Schießpulver im Keller des Gebäudes gelagert wurde. Der Hauptbau des Einbecker Rathauses wurde ab 1549 neu errichtet. Die drei kleinen Türme und die Erker wurden 1593/94 ergänzt. Neben den geschnitzten Verzierungen sind auch die lateinische Inschrift und das „bekrönte E“, die Einbecker Stadtmarke, sehenswerte Details.

Heute wird das alte Rathaus unter anderem als Standesamt genutzt. Deshalb siehst du hier auf dem Marktplatz auch häufiger Brautpaare und ihre Gäste.

Till Eulenspiegel Brunnen

Ebenfalls am Marktplatz liegt der Till Eulenspiegel Brunnen. Der Legende nach soll Eulenspiegel in Einbeck eine Zeit lang als Braugehilfe sein Geld verdient haben. (Soweit fiktive Personen das müssen.) Der Brunnen wurde 1942 erbaut.

Die Ratsapotheke

Einbeck Sehenswürdigkeit Ratsapotheke

Zählt zu den Einbeck Sehenswürdigkeiten: Die Ratsapotheke.

Mit ihren roten Fachwerkbalken zieht die Ratsapotheke auf dem Marktplatz direkt viele Blicke auf sich. Für mich persönlich gehört die Apotheke mit zu den schönsten Fachwerkhäusern in Einbeck. Das Haus wurde 1540 nach dem Stadtbrand gebaut und bis 1833 als Wohnhaus genutzt. Erst danach ist die namensgebende Apotheke dort eingezogen. Bis dahin wurde ein Gebäude an der Langen Brücke als Apotheke für Einbeck genutzt.

Den Farbanstrich der Balken nennt man übrigens „Ochsenblutrot“. Es wird angenommen, dass dies früher einer der vorherrschenden Farbtöne bei Fachwerk war. Die rote Farbe kommt dabei nicht wirklich von Tierblut, sondern von Eisenoxid.

Der Einbecker Apothekerstreit
Apropos Apotheke… von 1805 bis 1809 arbeitete Friedrich Sertürner in der Einbecker Ratsapotheke. (Er gilt auch als Entdecker des Morphiums.) Während eines Besitzerwechsels der Ratsapotheke nutzte Sertürner 1809 seine Chance und beantragte eine Lizenz für eine weitere Apotheke in Einbeck, die aufgrund der 1808 neu eingeführten Gewerbefreiheit auch gewährt wurde. So eröffnete Sertürner seine eigene Apotheke in Einbeck. Die nächsten acht Jahre lagen Sertürner und der neue Besitzer der Ratsapotheke miteinander im Streit, bis Sertürner 1817 nach der Rücknahme der Gewerbefreiheit seine Apotheke zugunsten der Ratsapotheke wieder schließen musste. 1821 konnte Sertürner dann die Ratsapotheke in Hameln erwerben, wo er bis zu seinem Tod arbeitete.

Das Brodhaus

Einbeck Sehenswürdigkeiten Brodhaus

Das Brodhaus und davor der Till Eulenspiegel Brunnen.

Direkt links neben der Ratsapotheke liegt das Brodhaus, das heute ein beliebtes Restaurant mit deftig-gutbürgerlicher Küche ist. Das heutige Gebäude wurde 1552 erbaut, nachdem (du ahnst es vermutlich schon) der Stadtbrand von 1540 das Vorgängergebäude zerstört hatte. Ursprünglich war das Brodhaus das Gebäude der Bäckergilde in Einbeck. Davon zeugt noch heute das kleine Wappen der Bäckergilde mit der goldenen Brezel. 1801 wurde es von der Gilde an einen Gastronomen verkauft und seitdem als Restaurant genutzt. Das macht das Brodhaus zu einer der ältesten Gaststätten in Niedersachsen.

Der Name Brodhaus ist seit 1444 überliefert.

Die Marktkirche St. Jacobi

Marktkirche Einbeck

Die Marktkirche liegt ebenfalls direkt am Marktplatz.

Zu den Einbeck Sehenswürdigkeiten zählt auch die Marktkirche St. Jacobi. Sie ist etwas kleiner als ihre „Schwesterkirche“ St. Alexandri und wurde vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut. Bekannt ist die Kirche unter anderem aufgrund ihres 65 Meter hohen Turms, der ganze eineinhalb Meter seitliche Neigung hat und deshalb auch als „schiefer Turm von Einbeck“ gilt.

Um ehrlich zu sein konnte ich die Marktkirche nicht von innen anschauen, da die Tür einfach immer verschlossen war. Oder vielleicht stand ich auch vor der falschen Tür… ich weiß es nicht.

Dafür konnte ich abends bei der Stadtführung „Helles Bier und dunkle Schatten“ auf den Turm der Marktkirche. Von oben hast du eine wirklich tolle Aussicht auf den Marktplatz.

Ausblick vom Turm St. Nicolai

Nächtlicher Ausblick vom Kirchturm

Stadtführungen
Es gibt verschiedene Stadtführungen in Einbeck. Eine davon ist die Abendführung „Helles Bier und dunkle Schatten“, bei der du exklusiv einen Einblick in den Keller des Rathauses bekommst, mehr über den Stadtbrand und dessen Hintergrund erfährst und den Turm der Kirche St. Jacobi besteigst. Am Ende gibt es als Belohnung dafür auch ein Bier.

Angrenzend an den Marktplatz liegt außerdem die Straße Lange Brücke. Hier befinden sich weitere hübsche Fachwerkhäuser.

Die Fachwerkhäuser an der Tiedexer Straße

Fachwerk an der Tiedexer Straße

Ein unglaublich schönes Fachwerkensemble findest du an der Tiedexer Straße.

Wenn du ein Fachwerkfan bist, darfst du auf keinen Fall die Tiedexer Straße verpassen. Hier reihen sich so viele hübsche Fachwerkperlen aneinander, dass sie selbst im Querformat nur schlecht gemeinsam auf ein Foto passen. Die Häuser sind mit Schnitzereien verziert und wurden im Zuge der Restaurierung einheitlich mit den Schmuckfarben gelb-orange, grün und rot dekoriert.

In der Tiedexer Straße kannst du außerdem zwei Besonderheiten an den Häusern sehr gut erkennen:

  • die hohen Torbögen der Häuser, die Braurecht hatten
  • die kleinen Belüftungsluken in den Dächern

Der große Wohlstand der Stadt fußte im Wesentlichen auf dem Handel mit Einbecker Bier, das schon früher in ganz Europa beliebt war. Zur Blütezeit gab es etwa 700 „Brauereien“ bzw. Häuser mit Braurecht in der Stadt. Die großen Torbögen waren nötig, weil an den Brautagen die städtische Braupfanne in die Diele geschoben werden musste. Die Belüftungsluken (heute sind sie häufig zu kleinen Fenstern umgebaut) dienten dazu, die Dachböden besser zu belüften. Hier lagerten die Häuser die Zutaten zum Brauen.

Fachwerkkunst am Eickeschen Haus

Eickesches Haus

Das wunderschöne Eickesche Haus in Einbeck.

Unter den vielen Fachwerkhäusern in Einbeck sticht das Eickesche Haus (Marktstraße 13) aufgrund seiner vielen Schnitzereien besonders hervor. Das Haus wurde 1612 erbaut und steht unter Denkmalschutz. Etwa 100 geschnitzte Köpfe und Masken kannst du an der Fassade zählen. Die vielen geschnitzten Platten zeigen unter anderem die fünf Sinne, die Tugenden, die sieben freien Künste und auch verschiedene Musen. Sehenswert sind auch die aufwändig geschnitzten Kriegerfiguren an den Hausecken, die scheinbar das Stockwerk über ihnen tragen.

Das Eickesche Haus wurde über die Jahre häufig baulich angepasst und – wie viele Fachwerkhäuser – leider irgendwann auch vollständig verputzt, sodass das Fachwerk und die Schnitzereien abgedeckt waren. Ab 1888 wurde das Fachwerk wieder freigelegt und die Schnitzereien, die bei der Verputzung teilweise beschädigt wurden, restauriert.

Heute befindet sich im Gebäude die Tourist-Information.

Das StadtMuseum von Einbeck

Sehenswürdigkeit Stadtmuseum

Einen Besuch wert: das StadtMuseum

Wenn du mehr über die Stadtgeschichte aber vor allem auch über die vielen interessanten Persönlichkeiten aus Einbeck wissen willst, dann lohnt sich ein Besuch im StadtMuseum. Insbesondere die sehenswerte Ausstellung zu historischen Fahrrädern und die Hintergrundinformationen zu Friedrich Sertürner fand ich sehr interessant. Ebenso gibt es Ausstellungsabteilungen für Blaudruck, Einbecker Biergeschichte und weitere Themen.

Öffnungszeiten: Di-So, 11 bis 16 Uhr
Eintritt: 5 Euro für Erwachsene

Was hat Einbeck mit Fahrrädern zu tun?
1888 gründete August Stukenbrok in Einbeck ein Versandhandelsunternehmen, das zunächst Fahrräder in einer eigenen Fabrik baute und direkt an die Kunden vertrieb. Mit seinem sogenannten „Deutschland-Fahrrad“ wurde Stukenbroks Versandhandel schnell erfolgreich und nahm weitere Produkte in das Sortiment auf. Für damalige Verhältnisse sehr fortschrittlich waren auch Stukenbroks Versandkataloge – die vermutlich auch historisches Vorbild des späteren Quelle Katalogs waren.

Die August Stukenbrok Villa

Innenansicht Stukenbrok Villa

Die Glaskuppel und ein buntes Fenster im Treppenhaus.

Am Ostertor befindet sich die August Stukenbrok Villa, die du leider nur im Rahmen einer offiziellen Stadtführung, genauer gesagt der August Stukenbrok Themenführung, von innen anschauen kannst. Die Villa ist eigentlich ein Gründerzeitbau von 1874, den Stukenbrok später um einen Anbau in Jugendstil ergänzte. Insbesondere die schönen Jugendstil-Fenster und die aufwändige bunte Glaskuppel im Dach sind sehenswerte Elemente im Haus. Das bunte Dachfenster zeigt die vier Jahreszeiten in Verknüpfung mit und als Allegorie für die Lebensphasen eines Paares. Da die Villa heute als Musikschule genutzt wird, ist sie leider nicht als Museum eingerichtet. Es gibt also keine alten Möbel oder „historisch“ eingerichtete Räume.

Stukenbrok Villa aussen

Anblick der Stukenbrok Villa von außen.

Stukenbrok selbst hatte diese Villa am Stadtrand gewählt, weil er im gegenüber liegenden Gebäude (dem heutigen neuen Rathaus) ab 1907 den Firmensitz seines Versandhandels hatte.

Da die August Stukenbrok Führung für Gruppen unter zehn Personen pauschal 70 Euro kostet, würde ich dir die Führung um ehrlich zu sein nur dann empfehlen, wenn du dich für das Thema sehr interessierst oder ihr mindestens sieben Personen seid.

Das neue Rathaus Einbeck

Stadtauswärts gegenüber von den Stukenbrok Villa steht wie erwähnt das neue Rathaus von Einbeck. Als Rathaus wird das Gebäude aber tatsächlich erst seit 1997 genutzt. Bis dahin diente es als Kaserne, Berufsschule, Kontorhaus und Firmensitz. Auch wenn das neue Rathaus von außen aufgrund der gemusterten Schieferdeckung und der Verputzung im unteren Stockwerk nicht wie klassisches Fachwerk aussieht, so steckt hinter der Fassade trotzdem ein mehrstöckiger Fachwerkbau. Während der Öffnungszeiten des Rathauses kannst du natürlich auch einen Blick ins Gebäude werfen.

Einbecker Blaudruck

Blaudruck in Einbeck

2022 ist in Einbeck das Jahr des Blaudrucks mit vielen Veranstaltungen. Aber auch sonst kannst du die traditionelle Färbekunst beim Einbecker Blaudruck erleben.

Für Liebhaber von Kunsthandwerk ist auch der Einbecker Blaudruck eine gute Adresse in der Stadt. Im Laden am Möncheplatz kannst du durch die hübschen, bunten Leinen- und Baumwollstücke stöbern oder auch an einer Führung teilnehmen. Ich habe mich für die Führung entschieden und fand es sehr interessant, dabei einen tieferen Eindruck zu bekommen.

Der Blaudruck hat in Einbeck lange Tradition. Seit 1638 ist das Handwerk in Einbeck dokumentiert. Heute gibt es noch etwa 12 Gewerbe in Deutschland, die die Färbetechnik nutzen. Blaudruck ist dabei noch immer echtes Handwerk und vor allem harte Handarbeit. Bis zur Fertigstellung wird ein Stück Stoff etwa 27 Mal in die Hand genommen und weiterverarbeitet.

Blaudruck ist ein Reservedruckverfahren, bei dem leicht milchig-türkisfarbener Druckpapp auf die Druckschablone aufgetragen und dann auf den Stoff gebracht wird. Ist der Druckpapp getrocknet, so wird der Stoff in die eigentliche Farbe getaucht. An den Stellen, wo der Druckpapp aufgetragen wurde, nimmt der Stoff keine Farbe auf und bleibt somit Naturfarben. Später wird der Druckpapp wieder ausgewaschen.

Früher wurden Stoffe vor allem mit Indigoblau gefärbt. Daher hat das Druckverfahren auch seinen Namen. Die Stoffe mussten für ein sattes Blau etwa acht Mal für eine halbe Stunde in die Farbe gelegt und zwischen den einzelnen Durchgängen mit Knüppeln ausgeschlagen werden, um die Oxidation zu beschleunigen. Insgesamt also eine ziemlich aufwändige Angelegenheit.

Seit 2018 gilt Blaudruck als immaterielles UNESCO Kulturerbe. Unter dem Motto „Ein Jahr BLAU machen“ hat Einbeck 2022 übrigens zum Jahr des Blaudrucks erklärt und feiert das Kulturerbe noch bis Ende des Jahres mit Veranstaltungen und Workshops.

Der Einbecker Bierpfad

Bierpfad mit kleinen Fässern

Der Bierpfad bringt dich zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

In vielen Städten gibt es ja einen „roten Faden“, also eine aufgemalte rote Linie, die dich zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt lotst. In der Stadt des Bockbiers übernimmt diese Aufgabe der Bierpfad. Der Weg startet am alten Rathaus. Ab dort weisen dir kleine weiße Bierfässer den Weg durch die Stadt und zu acht größeren Fässern, an denen es jeweils Infotafeln mit Hintergrundinformationen gibt.

Infotafel auf dem Bierpfad

Infotafeln auf größeren Fässern erklären interessante Hintergründe.

Wenn du nur wenig Zeit hast, um die Einbeck Sehenswürdigkeiten zu entdecken, und dich gerne auf eigene Faust durch die Stadt bewegen willst, ist der Bierpfad eine tolle Alternative zur Stadtführung. Einen Flyer zum Pfad bekommst du auch in der Tourist-Info.

Die letzte Station des Bierpfads ist übrigens die Einbecker Brauerei – und das bringt uns zur nächsten Sehenswürdigkeit.

Das Einbecker Brauhaus

Brauhaus Besichtigung

Eine Brauereibesichtigung ist immer interessant.

Wenn du dem Bierpfad folgst, kommst du als letztes bei Bierfass Nr. 8 zur Einbecker Brauerei. Tatsächlich hat auch das Brauen in Einbeck lange Tradition und das Einbecker Brauhaus gehört zu den zehn ältesten Brauereien in Deutschland. Die Gründung der Brauerei wurde durch die Einbecker Bürger vorangetrieben bzw. initiiert.

Wie schon erwähnt gab es viele Bürger bzw. Häuser, die in Einbeck Braurecht hatten. Bier zählte früher zu den Grundnahrungsmitteln, hatte damals allerdings auch einen niedrigeren Alkoholgehalt. Da die meisten Wasserquellen eher ekelig waren, trank man lieber das durch den Brauvorgang quasi gereinigte Bier. Die Einbecker brauten ihr Bier schon immer mit mehr Alkoholgehalt, was es im Vergleich zu „normalem“ Bier länger haltbar und transportfähiger machte – der Anfang eines großen Exportschlagers!

Die Einbecker haben ziemlich früh begonnen, ihr beliebtes Bier gemeinsam unter dem Stadtwappen zu vermarkten. 1793 entschieden die Einbecker schließlich, ihr Bier nicht mehr jeder für sich zu Hause zu brauen, sondern dies in einer Brauerei zu zentralisieren. Daraus entstand das heutige Brauhaus.

Die Geschichte der Einbecker Brauerei.

Die Geschichte der Einbecker Brauerei wird erklärt.

Für Bierfreunde: Es gibt zwei Optionen, die Brauerei zu besichtigen.

  • Brauereibesichtigung: Mo-Do um 14 Uhr (Dauer ca. 3 Stunden, 15 Euro pro Person)
  • Sudhausführung: Sa um 14 und 16 Uhr (Dauer ca. 1,5 Stunden, 10 Euro pro Person)

Beide Führungen finden leider erst ab einer bestimmten Gruppengröße statt. Für die Brauereibesichtigung sind dies 20 Personen, für das Sudhaus 12 Personen. Es ist außerdem zwingend eine Anmeldung erforderlich. Das ist natürlich für individuelle Reisende schade.

Wenn du eine der Führungen machen möchtest würde ich dir empfehlen, einfach über das Anfrageformular oder per E-Mail beim Brauhaus anzuklopfen. Vielleicht gibt es ja zu genau dem Zeitpunkt eine Gruppe, der du dich anschließen könntest. Mehr Informationen findest du auch auf der Website der Brauerei.

Der P.S. Speicher

P.S. Speicher Einbeck

Eine meiner liebsten Einbeck Sehenswürdigkeiten: der P.S. Speicher mit seiner umfangreichen Oldtimer Sammlung.

Eines meiner Highlights unter den Einbeck Sehenswürdigkeiten war der P.S. Speicher. Dahinter verbirgt sich eines der größten Oldtimer Museen in Europa. Die Ausstellung zeigt dir die Entwicklung der individuellen Mobilität auf Rädern und startet dementsprechend konsequent mit der Erfindung des Laufrads, der Draisine, 1812. Besonders interessant fand ich tatsächlich die Informationen zu den frühen Anfängen des Autos, wie z. B. die Erfindung des benzinbetriebenen Ottomotors und dessen Weiterentwicklung durch Carl Benz und Wilhelm Maybach.

Einen großen Anteil an der Sammlung machen auch Motorräder und Mopeds aus. Sie waren Anfang des 20. Jahrhunderts deutlich beliebter als Autos, weil sich nur die wenigsten Normalbürger ein Auto leisten konnten. Dieser Umstand führt 1934 übrigens auch dazu, dass Hitler den Autokonzern Porsche damit beauftragt, einen erschwinglichen Volkswagen zu entwickeln. Die Geburt der Automarke VW.

Mir hat besonders gefallen, dass die Exponate und die Entwicklung der Automodelle in ihrem gesellschaftlichen Kontext erklärt werden und sich so tatsächlich eine Art Geschichte ergibt.

Neben der Hauptausstellung gibt es noch vier weitere P.S. Depots in Einbeck. Echte Oldtimerfans können dort noch mehr Kleinwagen, LKWs oder auch Motorräder bewundern. Für alle, die alte Autos zwar schick und spannend finden, sich aber nicht als Oldtimer-Nerds bezeichnen würden, reicht meiner Meinung nach aber der Besuch der Hauptausstellung.

Samstags, sonntags und an Feiertagen gibt es in der Hauptausstellung um 14 Uhr eine öffentliche Führung. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, solltest du dich zur Sicherheit vorab anmelden.

Öffnungszeiten P.S. Speicher Hauptausstellung:
– April bis Oktober: Di-So, 10-18 Uhr
– November bis März: Di-Fr, 11-17 Uhr / Sa+So, 10-18 Uhr
Eintritt: 18 Euro für Erwachsene

Die Einbecker StreetArt Meile

Street Art Kunstwerk

Mehr als 50 Street Art Kunstwerke gibt es in Einbeck.

Als ich bei meiner Recherche zu den Einbeck Sehenswürdigkeiten gelesen habe, dass es in der Stadt viele Street Art Kunstwerke gibt, habe ich diesen Punkt gleich mit auf meine Aktivitätenliste geschrieben. Graffiti in einer historischen Fachwerkstadt? Das kann man sich eigentlich nicht entgehen lassen und seit meinem Wochenende in Oldenburg ist auch so ein bisschen Street Art Interesse bei mir geweckt…

Die StreetArt Meile (kurz SAM) ist 2014 auf Initiative der YoungArt in Einbeck entstanden. Seitdem kommen jährlich verschiedene Street Art Künstler in die Stadt und machen die Straßen mit ihren Kunstwerken noch bunter und interessanter. Mittlerweile gibt es mehr als 60 Street Art Kunstwerke in Einbeck. Du kannst die Hotspots der Einbecker Straßenkunst entweder im Rahmen einer Führung entdecken oder auf eigene Faust. Letzteres geht dank dem SAM Stadtplan, in dem 50 Standorte eingezeichnet sind, prima. Den Stadtplan bekommst du kostenlos in der Tourist-Information oder digital auf der Website von YA Einbeck.

Praktische Tipps für Einbeck

Fachwerk am Ostertor

Diese schönen Fachwerkhäuser stehen am Ostertor.

So, nun kennst du meine Tipps und Empfehlungen für die wichtigsten Einbek Sehenswürdigkeiten. Damit deine Reise noch angenehmer wird, habe ich hier noch ein paar praktische Tipps für dich.

Wohin zum Essen & Trinken?

In der Innenstadt gibt es mehrere leckere Optionen, um deinen Hunger zu stillen. Direkt am Marktplatz liegen zum Beispiel die Einbecker Kaffeerösterei und das Brodhaus. Um die Ecke in der Straße bzw. am Platz Hallenplan liegt das Gill & More, welches leckeren Kuchen und herzhafte Kleinigkeiten anbietet.

In Richtung des neuen Rathauses findest du das Café Panaché, das sehr sympathisch wirkt. Leider sind die Öffnungszeiten des Panaché etwas nebulös. Es ist eher ein Café für Frühstück bis mittags. Die Öffnungszeiten bei Google Maps stimmen nicht. Ich stand Samstagnachmittag vor verschlossener Tür. Die Speisen sollen allerdings sehr lecker sein.

Einen Food-Guide für Einbeck findest du bei Bloggerkollegin Claudia von Weltreize.

Wohin zum Parken?

Dein Auto kannst du kostenlos auf dem Parkplatz Köppenweg/Neues Rathaus abstellen.

Für wen eignet sich Einbeck als Ziel?

Einbeck ist ein tolles Reiseziel, wenn du dich für kleine aber feine Altstädte und Fachwerk begeistern kannst und einfach entspannt ein paar Tage genau das genießen willst. Wenn du auf der Suche bist nach Großstadtfeeling, hippen Bars und Clubs oder diversen Museen, ist Einbeck vermutlich eher nicht das richtige Ziel für dich.

Wie viele Tage sollte man einplanen?

Für eine kurze Stippvisite mit Rundgang durch die Altstadt solltest du mindestens einen halben Tag einplanen. Um die vielen tollen Ecken auch wirklich in Ruhe und mit Muße anschauen zu können, empfehle ich dir etwa zwei bis drei Tage in der Stadt.

Fazit – Einbeck als Reiseziel

Mir persönlich hat Einbeck wirklich sehr gefallen – es war genau so toll, wie ich es mir vorgestellt hab. Als Fachwerkfan war hier für mich ein kleines Paradies und dank weiterer Sehenswürdigkeiten wie P.S. Speicher und Street Art ist es auch darüber hinaus spannend. Klare Reise-Empfehlung!

Noch mehr Fachwerkliebe gibt es hier:

Hameln Reise-Guide
Hann. Münden Sehenswürdigkeiten
Northeim Städtebericht
Fachwerk bei den Westfälischen Sieben

*Offenlegung: Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Kooperation mit Einbeck Tourismus entstanden.

Gefällt dir? Dann kannst du den Beitrag hier teilen:

2 Kommentare

  1. Liebe Imke, ich finde Deinen Blog richtig, richtig schön und frage mich gerade, ob Du noch „aktiv“ bist, da Deine letzten Artikel schon etwas älter sind? Ich hoffe! Finde Deine Beiträge super und lasse mich gerne von Ihnen für neue Ausflüge inspirieren 🙂
    Viele Grüße aus Berlin

    • Liebe Bianca,

      tatsächlich habe ich eine kleine Pause gemacht. Ich hoffe aber, dass diesen Herbst die Motivation wieder zurück kommt.

      Viele Grüße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert