(Werbung*) Northeim – ist das nicht die Stadt an der A7? Ja, aber Northeim hat noch viel mehr zu bieten als die Nähe zur Autobahn. Nämlich zauberhaftes Fachwerk, ein magisches Theater und vielfältige Natur. Also lass dich von meinem Reisebericht inspirieren!
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ch gebe zu, bevor ich beschlossen habe ein Wochenende in Northeim zu verbringen, wusste ich nicht wirklich viel über die Stadt. Wie bin ich also darauf gekommen, dort hin zu fahren? Wenn du ein bisschen auf meinem Instagram Account stöberst, dann wirst du schnell feststellen: ich habe eine Schwäche für hübsche Fachwerkstädte. Und so bin ich auch auf Northeim in Niedersachsen aufmerksam geworden.
Was ich während meines Wochenendes erlebt habe, welche Northeim Sehenswürdigkeiten es gibt und wie du dir die Zeit in dieser Stadt vertreiben kannst, das erfährst du in diesem Artikel. Los geht’s!
Inhaltsverzeichnis
Gut zu wissen…
Northeim liegt in Niedersachsen, genauer gesagt etwa 100 Kilometer südlich von Hannover und etwa 20 Kilometer nördlich von Göttingen. Auch vom Harz ist die Stadt nur rund 75 Kilometer entfernt.
Die Stadt hat ca. 29.000 Einwohner.
Was kann man in Northeim machen?
Ich war eigentlich nur mit der Erwartungshaltung nach Northeim gefahren, dass ich jetzt mal zwei Tage entspannt durch die Fachwerk-Altstadt bummle… und war dann tatsächlich überrascht, wie vielfältig die Stadt ist.
Denn neben den Fachwerkhäusern für Altstadt-Fans wie mich hat Northeim noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten – und das vor allem für Outdoor-Begeisterte.
Northeim: Altstadt mit Fachwerkcharme
Aber zunächst mal zurück zur Hauptattraktion, dem Fachwerk. Wenn du nach Northeim fährst, wirst du davon sehr viel sehen.
Während ich so durch die Gassen schlenderte wurde mir immer mal wieder klar: die Northeimer selbst sehen das Fachwerk gar nicht so sehr als besonders. Für sie ist es normal. Für jemand Außenstehendes wie mich ist es schon auffällig, dass es in der Northeimer Innenstadt einen sehr dichten Bestand an gut erhaltenem Fachwerk gibt.
Die Fachwerkbauweise wurde übrigens erst etwa ab Mitte des 13. Jahrhunderts genutzt. Vorher gab es schlicht nicht das nötige Werkzeug und Knowhow, um aus den massiven Baumstämmen die Balken zu formen. Heute gibt es insgesamt noch circa 360 Fachwerkhäuser in Northeims Innenstadt. Ursprünglich umfasst der Fachwerkbestand etwa 550 sehr alte Häuser, aber viele der Bauten sind im Laufe der Zeit Bränden und Kriegen zum Opfer gefallen.
Wenn du Northeim einen Besuch abstattest und das Fachwerk dabei erkunden möchtest, hast du entweder die Möglichkeit, an einer Stadtführung teilzunehmen oder dich mit einem Flyer aus der Tourist-Information selbstständig auf Erkundungstour zu begeben.
Nicht verpassen solltest du in jedem Fall die folgenden Fachwerk-Highlights in der Altstadt – sie zählen definitiv zu den Northeim Sehenswürdigkeiten für Fachwerk-Fans:
- Das Reddersen-Haus: Es ist das älteste Fachwerkhaus in Northeim und wurde etwa 1420 erbaut. Hier findest du auch die Tourist-Information.
- Das heutige Stadtmuseum: Hier war früher das Hospital St. Spiritus.
- Das ehemalige Kloster St. Blasien: Heute findest du hier das empfehlenswerte gleichnamige Restaurant. Mein Flammkuchen war sehr lecker!
- Die Alte Wache am Markt, die heute als Seniorentreff genutzt wird.
- Die hübschen Fachwerkhäuser in der Holzhäuserstraße und der Häuserstraße.
- Das Corvinushaus und das Kassebeersche Haus am östlichen Ende der Breiten Straße.
- Die Fachwerkhäuser in der Hagenstraße.
Auf kulturellen Wegen: Der Northeimer Skulpturenpfad
Bei deinem Bummel durch die Northeimer Innenstadt kannst du aber noch mehr entdecken als „nur“ Fachwerk. Immer wieder werden dir vermutlich kleine Figuren ins Auge springen. Die putzigen Gesellen sind Teil einer weiteren Northeimer Sehenswürdigkeit. Nämlich des Skulpturenpfades, über den das phantastische Theater der Nacht seit 2016 nun auch an verschiedenen Stellen der Innenstadt sichtbar wird.
Die Idee zum Skulpturenpfad entstand, nachdem mit der „Schatzsuche“ 2014 bereits die zweite Skulptur in Northeim aufgestellt wurde. (Der erste Geselle war übrigens der kleine Feuerwehrmann am Northeimer Markt.) Jede der insgesamt sieben Figuren hat dabei einen Bezug zur Stadtgeschichte Northeims.
So begegnen mir bei meinem Streifzug durch die Stadt zum Beispiel am Stadtmuseum die Schatzräuber. Sie erinnern an den spektakulären Fund von 17.030 historischen Silbermünzen in der Ortschaft Höckelheim.
Etwas weiter die Breite Straße hinab stoße ich auf Momo und die Schildkröte Kassiopeia, die in Michael Endes Erzählung gegen die Zeitdiebe, die Grauen Männer von der Zeitsparkasse, kämpfen.
Am Marktplatz treffe ich auf Feuerwehrmann Schubert, der an die wohl schlimmste Brandkatastrophe Northeims von 1832 erinnert. Auf seiner Schulter sitzt ein kleiner, schelmisch grinsender Feuerteufel, in dessen Augen sich das brennende Rathaus spiegelt.
Nun ist natürlich mein Ehrgeiz geweckt, auch die anderen Figuren zu entdecken und so stoße ich im Laufe des Wochenendes ebenfalls auf die Geißkäth (Ecke Kurze Str./Obere Str.), die Regentrude (in den Wallanlagen am Bleichenwall) und einige der Zwerge (auf der Obere Str.). Doch egal wie sehr ich suche, Zwerg Nase (der eigentlich auf der Ecke Kirchstr./Breite Straße stehen soll) kann ich nicht finden.
Wo die Puppen tanzen: Das Theater der Nacht
Und das hat einen guten Grund… wie ich kurz darauf erfahre. Denn auf mich wartet noch eine ganz besondere Northeim Sehenswürdigkeit – das Theater der Nacht. In diesem Figurentheater für Kinder und Erwachsene erwachen Fabelwesen, Mythen und klassische Geschichten buchstäblich zum Leben. Sein Zuhause hat das fabelhafte Theater in der alten Feuerwache, die für den neuen Zweck zweieinhalb Jahre lang umgebaut wurde. Schon von außen ist das Theater einfach fantastisch.
Und von innen geht es märchenhaft weiter. Initiatorin Ruth Brockhausen führt mich durch die heiligen Hallen dieser Northeimer Sehenswürdigkeit und erklärt mit viel Witz die Geschichte und die Highlights des Theaters der Nacht. Besonders imponiert mir, mit wie viel Liebe zum Detail Ruth und ihr Mann die alte Feuerwehrwache umgebaut haben. Ein prominentes Beispiel dafür ist die große Treppe: sie erinnert an die Wirbelsäule und das Rückgrat eines großen Drachen und wurde in ziemlich mühsamer Kleinarbeit von den Machern des Theaters (und vielen Helfern) angefertigt.
In der Figurenwerkstatt treffe ich dann übrigens auch endlich Zwerg Nase, der zum Zeitpunkt meiner Reise von Heiko Brockhausen durch kleine Schönheitsreparaturen wieder auf Vordermann gebracht wurde.
Schöne Aussichten: Der Wietertum im Wieterwald
Als letztes Highlight für den Samstag haben meine Schwester und ich uns einen Abstecher zum Wieterturm vorgenommen. Wir überlegen, ob wir mit den geliehenen Mountainbikes dort hin fahren oder das Auto holen.
„Ach komm, lass uns da direkt hin fahren.“
Ein Satz, den wir beide in den nachfolgenden 30 Minuten bereuen werden. Denn irgendwie ist es ja logisch… der Wieterturm ist ein Aussichtsturm. Also steht er vermutlich irgendwo oben auf einem Berg. Aber als Ostfriesin und jetzt Wahl-Hamburgerin kommen „Berge“ nicht so in meiner Gedankenwelt vor und ich gebe zu, so richtig doll drüber nachgedacht hab ich auch nicht. Also schnaufe vor allem ich (meine Schwester ist da deutlich fitter) bei 29 Grad und mit Mountainbike die Wieterallee und den anschließenden Fußweg hoch.
Zum Glück kannst du dir – oben angekommen – neben dem wirklich tollen Ausblick auch eine Stärkung im Gasthaus „Zum Wieterturm“ gönnen. Ein Schnitzel und eine große Cola später sieht die Welt auch bei mir schon wieder ganz anders aus und während wir den Ausblick vom Wieterturm genießen, gibt die Abendsonne nochmal alles für das nachfolgende Postkartenmotiv. Dafür hat sich die steile Anfahrt dann doch gelohnt!
Rund um den Turm gibt es übrigens auch viele Wander- und Waldwege. Für Wanderer und Mountainbiker ist der Wieterwald also ein kleines Paradies.
Natürlich entspannt an der Northeimer Seenplatte
Am Sonntag lacht bereits morgens die Sonne und so beschließen wir, unseren letzten Tag in Northeim einfach ein wenig zu entspannen – nämlich an der Northeimer Seenplatte. Das hübsche Areal der insgesamt zehn Seen ist durch Kiesabbau, der seit 1950 dort stattfindet, entstanden. Auf die Frage „Was kann man in Northeim machen“ gehört die Seenplatte auf jeden Fall zu den relevanten Antworten und den Highlights der Northeim Sehenswürdigkeiten.
Übrigens: Der Leine-Heide-Radweg verläuft direkt durch die Seenplatte. Northeim ist also ebenfalls ein guter Zwischenstopp für Radreisende.
Auch wenn bis heute weiter Kies abgebaut wird (und die Seenplatte daher im ständigen Wandel ist), fühlt es sich hier überhaupt nicht künstlich oder ungemütlich an. Stattdessen lacht uns ein einladender See mit Café und Tretbootverleih entgegen. Wir machen es uns erst einmal auf einer der Liegewiesen am Freizeitsee bequem und hüpfen zur Abkühlung in das Wasser. So lässt es sich bei 30 Grad aushalten…
Zum Abschluss unseres schönen Wochenendes schippern wir noch eine gemütliche Runde mit dem Tretboot, bevor es dann leider schon wieder nach Hause geht…
– Spaziergang um den Freizeitsee (ca. 3km / 1 Stunde und 45 Minuten Gehzeit)
– Tretboot fahren auf dem Freizeitsee
– Vogelbeobachtung an den Wasservogelreservaten
Zur Northeimer Seenplatte kommst du am besten mit dem eigenen Auto – vor Ort gibt es einen Parkplatz, der Montag bis Samstag gebührenpflichtig ist (Tageskarte 2,50 Euro). Sonntags ist der Parkplatz kostenlos. Alternativ bringt dich der Bus 235 ans Ziel, die Haltestelle heißt „Am Nordhafen“.
Einziger Wermutstropfen: da auch die A7 direkt durch die Seenplatte verläuft, ist das Rauschen der Autobahn immer im Hintergrund zu hören. Uns hat das aber nicht weiter gestört.
Zimmer mit Ausblick – im FREIgeist Northeim
Übernachtet haben wir während unseres Wochenendes übrigens im Hotel FREIgeist Northeim, das sich selbst als „Hotel für Waldurlaube und Durchdenker“ bezeichnet. Für mich als kleinem Design-Opfer (ich liebe einfach alles, was hübsch ist), war das FREIgeist Northeim perfekt, denn in Sachen Interior Design ist das Hotel gut durchdacht und schon sehr stylisch.
Mein Highlight waren auf jeden Fall die bodentiefen Fenster mit Blick auf den angrenzenden Wald bzw. die Felder. Wenn man morgens mit diesem Blick aufwacht, kann der Tag ja nur gut werden – oder?
Das Hotel liegt etwa zwei Kilometer von der Northeimer Altstadt entfernt. Das entspricht etwa 10-15 Minuten mit dem Fahrrad oder einer halben Stunde Fußweg.
Noch mehr Fachwerkliebe im Fachwerk5Eck
Dein Herz schlägt für Fachwerk? Dann solltest du neben Northeim unbedingt auch die vier weiteren Städte des Fachwerk5Ecks besuchen. Jede der Städte hat ihren ganz eigenen Charme und vielseitige Facetten.
- Schmuckvolle Fassaden und typische rote Ziegeldächer findest du zum Beispiel in Duderstadt.
- Viele verzierte Bürgerhäuser aus der Spätgotik erwarten dich in Einbeck.
- Über 700 Fachwerkhäuser als sechs Epochen prägen das historische Stadtbild von Hann. Münden.
- In Osterode am Harz kannst du Fachwerkhäuser mit Holzfassaden- und Holzdekorelementen aus verschiedenen Epochen bewundern.
Was dich in diesen vier Städten erwartet, das verraten dir auch meine Bloggerkolleginnen Ria, Tanja und Miriam. Sie waren genau wie ich im Fachwerk5Eck unterwegs und haben ihre Lieblingsspots und -aktivitäten für dich aufgeschrieben. Hier geht es zu ihren Berichten:
⇒ Tanja von Spaness besuchte Duderstadt.
⇒ Miriam von North Star Chronicles besuchte Einbeck.
⇒ Ria von Ria on Tour besuchte Hann. Münden.
Schau doch auch mal bei ihnen vorbei und lerne die weiteren Städte des Fachwerk5Ecks kennen.
* Dieser Blogartikel ist im Rahmen einer Kooperation mit dem Fachwerk5Eck und Northeim Touristik e.V. entstanden. Meine Meinung und redaktionelle Freiheit bleibt davon natürlich unberührt.
Pingback: Sehenswürdigkeiten Einbeck: Tipps für ein Wochenende | North Star Chronicles
Liebe Imke,
ehrlich gesagt, hätte ich mit Northeim vor deinem Bericht nicht so viel anfangen können. Es liest sich aber total spannend und macht Lust auf mehr.
Viele Grüße
Tanja
hi Imke, thanks for your Northeim insights, this town seemed like a handy halfway stopping point from the Saarland to Lubeck. Now you’ve brought it to life. Greetings from SB
Thanks a lot, Allan!
wie hat sich Northeim zum Positiven entwickelt!
Ich kenne es noch ganz anders.
Herzlichen Glückwunsch!
Hallo Jörg, ja – in Northeim gibt es auf jeden Fall einige schöne Ecken. Viele Grüße, Imke
Der Wieterturm steht noch, aber das Restaurant ist zu und der Turm somit auch 😪
Hallo Stephan, oh wie schade. Die Aussicht war wirklich toll. Vielleicht findet sich ja ein neuer Betreiber? Viele Grüße, Imke
Vielen Dank für deinen großartigen Beitrag, diese Eindrücke des Reiseberichtes sind für mich eine große Hilfe. Da der Ort eine berufliche Alternative darstellt und Lebensqualität, sich an einem Ort wohlzufühlen für mich sehr wichtig ist.
Vielen Dank
Gruß Marco