Du willst wissen, welche Sehenswürdigkeiten Jordanien im Norden zu bieten hat? In meinem Reisebericht nehme ich dich mit nach Amman, Jerash und Azraq!
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achdem ich meinen Koffer für Jordanien gepackt habe, ging es los auf meine individuelle Rundreise durch dieses zauberhafte Land. Meine erste Station war Amman, Jordaniens Hauptstadt. Wir holten am Flughafen den Mietwagen ab und machten uns auf den Weg. Glücklicherweise habe ich meinen Mitreisenden dazu überredet, diese erste Tour zu machen. Denn Ammans Stadtverkehr ist schon gewöhnungsbedürftig. Irgendwie schafften wir es jedoch zum Hotel und stürzten uns nach einer kurzen Verschnaufpause in das emsige Treiben der Stadt.
Tipp: Ammans Stadtverkehr ist aus deutscher Sicht hochgradig chaotisch, aber er folgt tatsächlich Regeln. Diese hast du nach 1-2 Tagen Beobachtung schnell drauf und dann flutscht es auch etwas besser und du stirbst nicht ständig tausend Tode (sondern nur noch 100 pro Tag). Wenn du nicht gerne Auto fährst oder ein unsicherer Fahrer bist, solltest du das Fahren in Amman besser vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
Stille Zeugnisse vergangener Epochen
Eines meiner Amman Highlights war definitiv der Zitadellenhügel. Hier kannst du der Hektik der Großstadt entkommen und einfach entspannt eine Weile die Ruinen erkunden. Besonders schön: Wenn du wie ich im Frühling nach Jordanien fährst, wird der Zitadellenhügel von vielen gelben Wildblumen geschmückt. Ein Traum! Das römische Theater haben wir uns nur vom Zitadellenhügel aus – also aus der Ferne – angeschaut.
Tipp: Um dir genügend Kraft und Elan für den restlichen Stadtbummel zu sparen, investiere ein wenig Geld in ein Taxi, das dich zum Eingang der Zitadelle bringt. Der Aufstieg auf den Hügel ist recht anstrengend. Ein Taxi von Downtown sollte ca. 2 JD kosten. Von Jebel Amman (alles rund um den dritten Kreisverkehr) sollten es nicht mehr als 5 JD sein.
Die Souqs: Das tägliche Leben in Amman
Unterhalb des Hügels erstreckt sich Downtown Amman mit vielen kleinen Gassen. Hier kannst du in das tägliche Leben eintauchen und die typische Geschäftigkeit kleiner Märkte erleben. Denn einige der Gassen sind sogenannte Souqs. Das sind Straßen, in denen sich sehr viele Händler für einen Bereich finden lassen. So gibt es beispielsweise den Obst und Gemüse Souq, den Gold Souq und den Haushaltswaren Souq. Absolut sehenswert! (Auch wenn ich leider vergessen habe, Fotos davon zu machen…)
Mein Restaurant Tipp für Amman
Wir haben verschiedene Restaurants ausprobiert. Am besten fanden wir das Restaurant Sufra (28 Rainbow St. in Downtown, Hauptgericht ca. 10-15 JD). Warum? Das Sufra hat durch seine Location in einer sehr schönen alten Villa einfach ein tolles Ambiente. Die verschiedenen Mezzeh waren so furchtbar lecker, dass wir eigentlich schon satt waren, als die Teller mit den Hauptgerichten ankamen. Im Sufra haben wir außerdem das leckerste Mansaf unserer Reise gegessen. Mansaf ist ein traditionell jordanisches Gericht mit Reis, Lammfleisch und einer Joghurtsoße. Sehr, sehr lecker – unbedingt probieren!
Jordanien Sehenswürdigkeiten: Die Ruinen von Jerash
Am nächsten Tag haben wir uns aufgemacht, um die Ruinen von Jerash (manchmal auch Gerasa genannt) zu entdecken. Nachdem wir den Zitadellenhügel am Vortag fast für uns alleine hatten, dachten wir, das wäre in Jerash genauso. Zu unserer großen Überraschung mussten wir feststellen, dass ausgerechnet an dem Tag der Ausflugstag diverser Mädchenschulklassen war. Auf gefühlte 20 Reisebusse mit jordanischen Schulmädchen kamen in Jerash etwa 20 ausländische Touristen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich an dem Tag winken, „hello“ sagen und für Fotos posieren musste… denn für die Schulmädchen waren nicht die Ruinen, sondern wir Touristen die Attraktion. Dabei fand ich die Ruinen wirklich beeindruckend!
Die Schulmädchen trafen wir kurz darauf übrigens auch in der Burg von Ajloun. Nach weiteren 50 Fotos mit eben jenen habe ich mir dann abends ein großes Glas Wein im Hotel gegönnt.
Jordanien Sehenswürdigkeiten: Die Wüstenschlösser – Lawrence von Arabien lässt grüßen
Einen weiteren Tagesausflug von Amman aus hatten wir für Jordaniens Sehenswürdigkeiten im Nord-Osten eingeplant. Auf dem Hinweg haben wir hierfür die Route über die M40 (ca. 110km, 1½ bis 2 Std. Fahrtzeit) genommen. Ein bisschen nachdenklich wird man dabei schon, wenn die Straßenschilder langsam aber sicher Orte ausweisen, die man bei uns nur aus den Krisenmeldungen der Tagesschau kennt. Jordaniens Osten ist entlang der Autobahnen oder großen Landstraßen auch eine recht trostlose Gegend bzw. eine karge Steinlandschaft. Aber das macht es irgendwie auch wieder spannend.
Und dann standen wir plötzlich vor dem ersten „Wüstenschloss“. Die Ruine von Azraq sieht nicht wirklich einladend aus und es fällt schwer sich vorzustellen, dass hier einmal ein prachtvolles Gebäude gestanden haben soll. Warum ist es trotzdem sehenswert? Weil es beispielsweise begreiflich macht, wie hart die Wüste sein kann. Gleichzeitig ist Azraq der Ort, den TE Lawrence (auch bekannt als Lawrence von Arabien) während des arabischen Aufstands gegen das Osmanische Reich 1917/18 als Hauptquartier wählte. Auch wenn Al Azraq aus heutiger Sicht irgendwie deplatziert wirkt – früher hatte die Festung eine wichtige strategische Position. Denn Azraq ist nicht nur im Grenzgebiet zu Saudi Arabien und Syrien, in Azraq befindet sich eine (in der Wüste nicht ganz unwichtige) Süßwasserquelle.
Nicht weit entfernt liegt auch das kleine „Wüstenschloss“ Qusayr Amra, das offensichtlich keine militärische Funktion hatte, sondern ein Treffpunkt war. Daher wird es oft als Lustschloss bezeichnet. Es wird vermutet, dass die noch erhaltenen Gebäude Teil eines viel größeren Komplex waren. Bekannt ist Amra für seine Deckenfresken, die Szenen des alltäglichen Lebens und auch die ein oder andere erotische Szene zeigen. Das kleine Schlösschen gehört seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Als drittes Wüstenschloss haben wir noch Qasr Kharaneh angeschaut, bevor wir uns auf den Rückweg nach Amman gemacht haben.
Nach diesen drei Sehenswürdigkeiten in Jordaniens Norden ging es für uns weiter Richtung Süden – genauer gesagt in die Felsenstadt Petra und auf eine Wüstentour durch Wadi Rum.
Du willst alles zum Thema Reiseplanung für Jordanien erfahren? Dann schau in meine Artikel „Ich packe meinen Koffer… für Jordanien“ und „Klartext: Wie teuer und schwierig ist Jordanien?“
Noch unsicher, ob ein Urlaub in Jordanien gefährlich ist? Hier verraten dir vier Reiseblogger, wie sie das Land empfunden haben.
Diese Orte habe ich 2012 auch besucht. Während unseres Aufenthalts dort wurden gerade die Grenzen zu Syrien geschlossen. Wie Schade, denn wir wollten ursprünglich beide Länder bereisen. Die Wüstenschlösser liegen ja etwas ab vom Schuss, aber das lohnt sich durchaus. Ich war damals mit einer Gruppe unterwegs und wir mussten uns regelmäßig bei den Militär Checkpoints melden. War das bei euch auch so? Ich würde gerne nochmal hinreisen. Jordanien wurde zu einem meiner absoluten Lieblingsländer! Ich bin schon gespannt auf den Bericht zu den absoluten Highlights!
Hallo Marion,
also ich war alleine mit meinem Vater im Mietwagen unterwegs und ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Auf den Straßen gab es manchmal Checkpoints, wenn man von einer Provinz in die nächste gewechselt ist. Das war aber völlig vertretbar. Ich wäre also voll dafür, dass du nochmal nach Jordanien fährst 😉 Liebe Grüße, Imke
alles toll, wir waren ebenfalls nach Jordanien, aber hier sind die meisten Bilder nicht sichtbar. Wäre schön, wenn Du das heilen könntest, ich bin mir sicher, nicht nur Deine Texte sondern auch Deine Fotos sind es wert, hierher zu kommen.
Gruss von der Wegsite
Hallo Aras,
danke, ich hoffe ich konnte den Fehler jetzt beheben und alle Bilder sind sichtbar. Viele Grüße und viel Spaß in Jordanien! Imke
Moin Imke,
ich glaube ich bin immer ein viel zu „bequemer“ Reisender! Jordanien hatte ich auf jeden fall vor deinen Berichten nicht wirklich auf dem Zettel als Reiseland, aber deine Fotos und Berichte dazu klingen einfach toll! Ich glaube ich muss mal meinen Reisehorizont erweitern bei der nächsten Reiseplanung!
Danke für die schönen Fotos!
Hilke
Hallo Hilke,
danke für die lieben Worte. Ich hatte Jordanien ganz lange auch nicht auf dem Zettel und bin nur über Listen mit „Die neuen zehn Weltwunder“ oder „Orte, die du gesehen haben musst“ darauf gekommen. Jordanien ist wirklich super schön und nicht schwer zu bereisen. Also quasi ein Einsteigerland für den „Orient“ 😉
Viele Grüße
Imke
Ich freu mich schon so. Genau diese Stationen werden den Auftakt zu unserer Reise im Oktober/November bilden!
Danke für die schönen Eindrücke zur Vorfreude.
Liebe Grüße
Angela
Hey Imke,
ich musste eben sehr lachen, als du beschrieben hast, wie ihr in Jerash auf Mädchenschulklassen getroffen seid. Die waren heute auch da, wenn auch vielleicht nicht in ganz so großer Zahl. Aber witzig war es trotzdem. Danke für die Tipps! Ich denke, die Wüstenschlössen sparen wir uns aber. Meine Begeisterung für alte Steine erschöpft sich so langsam 😉 Herzliche Grüße aus Jerash
Claudia